Neuer Bericht und Update von RuizBull, Cabarete – D.R.
Ich bin gerade – nach unserem erfolgreichen Trip nach Puerto Rico – seit Montag, den 10.02. in Cabarete, um da gerade kein deutscher Spieler vor Ort ist, mit unserem neuen Trainer Eduardo – genannt Guayo/Guallo – Inhalte und DBA Drills durchzugehen, Spieler und Spiele anzuschauen und allgemein nach dem rechten zu sehen. In der Weihnachtszeit und auch davor war das Haus ja rappelwoll und man konnte in Puerto Rico sehen, dass gerade die Spieler – nämlich die beiden Kölner Finn Niemeyer und Alessandro Carrasquilla -, die vor Weihnachten fast 6 Wochen lang bei RuizBull jeden Tag trainiert haben, schon einen großen Entwicklungssprung verbracht haben. Freut uns natürlich sehr.
Außerdem hatte ich auch heute Zeit lange mit Sabriel Polanco, unserem Trainer von Anfang an zu sprechen. Er ist ein treuer DBA – und RuizBull Mann, arbeitet bei uns immer sehr erfolreich und engagiert, wenn er da ist, was er aber nicht immer ist, denn:
Sabriel Polanco hat es geschafft, was den meisten nicht gelingt, denn er hat seine Karriere wieder neu auf Spur gebracht – nie aufgeben, immer weiter, besser jeden Tag und auf der Lauer. Sabriel und ich sprechen viel darüber und er verkörpert neben seinem krassen Talent als Hitter all diese Attribute. Nachdem er als ganz junger Spieler MVP für die Rays in der DSL war und auch in die USA promotet worden war, hat er sich schwer am Wurfarm verletzt und wurde dann – wie es in diesem gnadenlosen Geschäft so ist – umgehend entlassen. Aber er hat sich wieder heran gekämpft. Triple Crown Gewinner in 2021/2022 für Cabrera in der Independent Liga des Nordens, von dort in die Sommer Liga nach Venezuela (2022), von dort nach Kolumbien in die höchste Liga (2022/2023), dann zu den Aguilas in Cibao hier in der DR (allerdings haben sie ihn in der Reserve gehalten) und jetzt eine tolle Saison mit einigen offensiven Rekorden für Esteli in Nicaragua. Und jetzt wird gerade mit den Mexikanern und der venezolanischen Winterliga verhandelt. Bis dahin steht Polanco aber RuizBull und allen deutschen Talenten als Coach zur Verfügung. genauso wie Guayo, der seine Sache auch versteht.
Hier noch der Bericht aus dem Dezember/Januar
….hier unser Bericht über unsere Zeit in der Akademie (von Marco Stormanns):
Bereits auf dem Flug von Zürich aus konnte ich mich ein wenig mit meiner Sitznachbarin, einer dominikanischen Dame, über ihr Heimatland austauschen. Mir wurde aber auch bewusst, was auf mich zukommen würde mit dem winzigen Fetzen Spanisch, den ich verstehe. Nach der Landung ging es zur Passkontrolle und direkt danach begab ich mich nach der Gepäckkontrolle aus dem Flughafen hinaus, wo mir das tropische Klima ins Gesicht sprang und ein dutzend Taxifahrer mich zu sich riefen. Letzendlich habe ich dann meinen Fahrer Kennedy gefunden und wir fuhren richtung Akademie. Als wir ankamen wurde ich schon vom Hausmeister Leonardo erwartet, der mir mein Zimmer zeigte. Nachdem ich mich einigermaßen eingerichtet hatte, lernte ich meine Mitbewohner für die nächsten zwei Wochen kennen. Laszlo, Luca, Tristan, Ferdi und Thomas, alle deutsche Nationalspieler aus Stuttgart, letzterer aus Gauting. Auf der Fahrt habe ich auch bemerkt, dass Verkehrsregeln hier ziemlich optional erscheinen. Aber der Taxifahrer des Vertrauens nimmt das sehr souverän. Wirklich ein wildes Land.
So wild, wie das Land ansich ist, ist auch der Baseball und vor allem das Training. Morgens geht es um 07:30 zum Strand für eine Stunde Strandtraining mit Sprints und weiteren fordernden Drills. Während des Trainings möchte man einfach nur noch ins Meer springen, weil es so anstrengend ist. Wenn man es dann aber geschafft hat, fühlt man sich wie der größte. Danach gibt es dann Frühstück, für gewöhnlich Backwaren mit frischem Obst, was Ani, die Haushälterin und gute Seele der Akademie, für uns zubereitet. Nach dem Frühstück geht es direkt weiter mit 2,5 Stunden Schlagtraining, kombiniert mit vielen Kraftübungen. Sei es, einen Traktorreifen mit einem Vorschlaghammer zu bearbeiten, mit 5kg schweren Betonschlägern zu schlagen oder einen Reifen über dem Kopf zu drücken, alles was man sich anstrengendes vorstellen kann findet man hier. Aber auch viel Technik wird geübt, sodass man den Ball mit der gewonnenen Kraft auch richtig trifft. Danach gibt es Mittagessen, um für die restlichen 3 Stunden Training auch Energie zu haben. Beim Fielding Training wird vor allem viel auf die Technik geachtet. Auch Pitchen wird hier oft trainiert. Nachdem man dann auch das Fielding Training hinter sich hat vergeht nicht viel Zeit, bis man zusammen mit den anderen in den Pool springt und eine angenehme Abkühlung genießt. Dann gibt es Abendessen, bevor die beiden Trainer Peña und Guallo, sowie Ani sich für den Abend verabschieden.
Direkt neben der Akademie sind ein belebter Basketballplatz, der jeden Abend von den einheimischen Jugendlichen genutzt wird, ein Baseballplatz, auf dem wir immer wieder mit den einheimischen Jugendlichen Baseball Spielern trainieren und auch Live ABs hauen bzw. Pitchen. Ebenfalls eine Pizzaria und Konditorei, sowie mehrere Einkaufsläden. Die Atmosphäre hier ist immer nett untereinander und das Gesprächsthema ist quasi immer Baseball. Man wächst richtig als Gruppe zusammen.
Das Training ist wirklich anstrengend, aber man merkt schon nach kurzer Zeit, wie viel besser man wird. Man macht Freundschaften fürs Leben und nimmt wirklich wertvolle Trainings Tipps mit zurück in die Heimat.
Wenn man abschließend eins sagen kann: Für ambitionierte Baseballer eine der besten Chancen, die man hat um sein Game auf das nächste Level zu bringen!